Bei Open Access (OA) wird die Finanzierung der Wissenschaftspublizistik durch den klassischen Inhalte-Vertrieb (z.B. via Abo-Modelle bei Zeitschriften) von einer vorgelagerten Finanzierung abgelöst:
Die Forschenden und ihre Institutionen zahlen für die Veröffentlichung der Beiträge, die dann ab Erscheinen für alle frei zugänglich sind. Deutsche und internationale Forschungsinstitutionen haben 2003 in der „Berliner Erklärung“ eine breite Umstellung auf OA vereinbart, die aber zunächst nicht so schnell vorankam wie erhofft.
Zuletzt ist allerdings Bewegung in den Markt gekommen: Neben dem Ausbau des originären OA-Portfolios vermelden Verlage weltweit kleinere und größere OA-Verträge mit Bibliotheken und Konsortien oder gehen die Umwandlung von Abonnement-Zeitschriften an, indem sie sie als transformative Zeitschriften schrittweise auf OA-Finanzierung umstellen.
Der Marktforscher Delta Think taxierte den Fortschritt zuletzt so:
▪ OA wächst sowohl umsatz- als auch volumenmäßig schneller als der Gesamtmarkt wissenschaftlicher Zeitschriften.
▪ Der OA-Markt hat 2020 demnach „außergewöhnlich“ zugelegt. Geschätzt wird er auf rund 975 Mio US-Dollar. Für 2021 erwarteten die Analysten einen Anstieg auf über 1,1 Mrd US-Dollar.
▪ Rund 36% aller wissenschaftlichen Artikel wurden 2020 im kostenpflichtigen OA veröffentlicht, was knapp 9% des gesamten Marktwerts für Zeitschriftenveröffentlichungen entspricht.
▪ Bis 2023 wird mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14% bei den Veröffentlichungen und 18% beim Marktwert gerechnet.
Quelle: buchreport
